10. Juni 2008

Da ist ein Garten



... und in ihm steht die verschrobenste, verücktetste und doch tollste und einmaligste Vogelscheuche der Welt!
Name: MOMUS

Dies war das erste wirklich großartige und einzigartige (da unerwartete) Ereignis meines nun gut einjährigen Hamburgaufenthalts!

Es fand statt an einem sonnigen "Früh"-Sommer Sonntag Nachmittag im "Garten" des Pudel Klubs zu Hamburg statt (dessen Veranstaltungen ich bis dato eher umgangen hatte, zudem ich allerdings vor nicht allzu langer Zeit ein positives Verhältnis aufgebaut habe, da man an Regen-/ oder eher dunkleren t/Tagen wunderbar in dem aufgestockten Cafe/Restaurant sitzen und Schiffe und den Hafen gucken kann ohne das sonst präsente und nervige Szene Publikum in Massen um sich zu haben).

... und nachdem ich, und mit mir viele andere Menschen, zwei Stunden versucht habe vor der so erbarmungslos auf die Erde prallenden Sonne zu flüchten, endlich "der Held" mit der Augenklappe auf die Bühne schlich (nachdem er seinen ipod angeschllossen hatte) war man zwar schon fast nah am Delerium aber was sich in der folgenden knappen Stunde abspielte erweckte die müden und dröge gewordenen Geister zu neunem Leben.


und das ging so: husch, husch hinter die Sträucher, wieder emporkommen mit wundersammen Verrenkungen von Kopf bis Fuß und umherspringen wie ein junges Reh...

... ein "kleiner Schelm", der zwischen seinen Liedern entweder gekonnt verschüchtert posierte oder sagte "that is a new one". Die Inszenierung erinnerte mich stark an die Figur des Puck aus Shakespeares Sommernachtstraum und passte ganz wunderbar in die lauschige und entspannte Gartenatmosphäre.

"That is a new one" meinte in diesem Fall das die meisten dargebotenen Stücke von dem 2006 veröffentlichten Album "Ocky Milk", seinem "friendly album", stammten... welches meiner Ansicht nach mit seinen meist vor sich "hindümpelnden", zurückgenommenen elektronischen Collagen sehr schön in diese Athmospäre passte. Mein Höhepunkt war dann auch die Darbietung von "Hang low" aus diesem, mit der er dem ganzen Lied eine zynische Note gab.
Da ich zuvor noch nie in den Genuss gekommen war Momus live zu erleben und "völlig unvorbereitet" in diese Perfomrance hereinrutschte, fühlte ich mich anfangs und auch noch hinterher ziemlich überrollt und fassungslos. Die ersten Stücke muß ich, so glaube ich, mit offenen Mund und großen Augen dagesessen haben und war völlig hin und weg. Dieses erleben hatte etwas von "Kindheitsstaunen",- meine damit den Zustand wenn man sich einfach fallen lässt ohne nachzudenken und einfach nur fasziniert ist und guckt. Und genau das hat Momus geschafft auszulösen. Das war toll.


Des weiteren machte ich an diesem Frühen Sonntagabend die Bekanntschaft mit Felix Kubin, einer mir bis dahin unbekannten oder ignorierten, lokalen Größe der das angehängte Lied gleich zweimal zusammen mit dem Herrn mit der Augenklappe performte, wobei die Gegensätze nicht größer hätten sein können. Der eine im "Vogelscheuchen Look" und der andere von Kopf bis Fuß durchgestylt, in einem "schicken Schwarzen" steckend.

... aber das Lied war schön. Und hier kann man es hören,- allerdings ohne Momus.


http://imomus.com/kubingarden.mp3

23. April 2007